Zusätzliche Augen, Ohren, Hände und ein grosses Herz

10.09.2017 / Schul-News

13 Seniorinnen und Senioren arbeiten regelmässig im Schulhaus Altenburg mit und unterstützen die Kinder und Lehrerinnen im Schulalltag. Eine Erfolgsgeschichte.

"Grüezi Frau Mossmann!" "Hallo Herr Fischbach!" "Sali Frau Kalkar!" "Guten Morgen Frau Frey!" "Schön, dass du da bist, Frau Matthäus!" Wann immer die Seniorinnen und Senioren ins Schulhaus kommen, rennen ihnen die Kinder entgegen, freuen sich, fangen an zu erzählen. Sie lieben die Tage, an denen "ihre" Frau Zumstein, "ihr" Herr Merkle, "ihre" Frau Ruepp vorbeikommen. Dann ist es, als wäre für einen Morgen noch ein Grossmami oder ein Grosspapi im Zimmer. Die meisten Seniorinnen und Senioren haben keine pädagogische Ausbildung. Die brauchen sie auch nicht. Was zählt ist Lebenserfahrung und dass ihnen die Arbeit mit Kindern Freude macht. Sie unterstützen diese bei Unsicherheiten im Rechnen oder Schreiben, lesen eine Geschichte vor, trösten, hören zu, schauen, dass Regeln eingehalten werden, gehen mit in den Wald, begleiten die Klasse ins Schwimmen und auf die Eisbahn, leiten im Turnen kleine Gruppen an und helfen beim Basteln und Zeichnen. Die Liste liesse sich unendlich weiter führen. Frau Kink, Frau Stilli, Frau Niesen und Frau Moll sind einfach immer da, wo sie gerade gebraucht werden. Die Kinder schätzen diese persönliche Zuwendung. Und die Lehrerinnen sind dankbar für die zusätzlichen Augen, Ohren und Hände, wenn ihnen manchmal die Zeit fehlt.

                                

Seit 7 Jahren - und damit am allerlängsten - dabei ist Ueli Ganz. "Mir kommt die Zeit viel kürzer vor. Das liegt wohl an der Freude an den Kindern und Kolleginnen." Ueli Ganz hat viele musische Talente: "Als Senior habe ich die Möglichkeit, im Unterricht viele meiner Erfahrungen auf musikalischem und künstlerischem Gebiet einzubringen. Und als Musikschriftsteller kann ich herausfinden, wie ich schreiben muss, um Kinder zu erreichen." So begleitet er Lieder am Klavier und bringt den Schülerinnen und Schülern Künstler, Komponisten und Musik näher. Ein grosser Erfahrungsschatz, von dem alle profitieren können. Ueli Ganz bekommt als Schul-Senior auch viel zurück: "Die Kinder geben mir durch ihre spontane Art viel. Und ich kann eintauchen in die Welt der Schule, die ich vor bald 70 Jahren verlassen habe. Ich freue mich, wie sich Schule geben inzwischen positiv gewandelt hat."

Seniorinnen und Senioren im Altenburg: Eine Beziehung zwischen drei Generationen, bei der jeder von jedem lernen kann. Aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken.