Medienkurs: Was Handy und Fleisch gemeinsam haben
Die Viertklässlerinnen und Viertklässler hören Kursleiter Jürg Schmid gebannt zu. Insgesamt vier Lektionen ist er während dieses Schuljahres in jeder 4. Klasse, um über die digitale Welt zu sprechen. Alles, was mit Bildschirm zu tun hat, fasziniert die 10jährigen.
Wie kommt man denn mit dem ipdad oder dem Computer ins Internet? Und was braucht es dazu? Viele Schülerinnen wissen Bescheid. Schliesslich haben sie sich alle während des Lockdowns vor einem halben Jahr täglich ins digitale Lernprogramm eingeloggt.
Fast alle verbringen einen Teil ihrer Freizeit am einen oder anderen digitalen Gerät. Sie wissen, dass es nicht zuviel sein sollte. "Warum hängen einige dann doch immer am Handy?", will Jürg Schmid wissen. "Es ist cool." "Es macht Spass." "So ist mir nie langweilig." Ein Mädchen bringt die Suchtgefahr auf den Punkt: "Ich wäre auch gerne Vegetarierin, aber Fleisch "gluschtet" mich einfach. Da kann ich nur schwer verzichten."
Ein anderes Mädchen erzählt, dass es nach dem Lockdown plötzlich viel zu oft und zu lange im Internet war. Ein gutes Stichwort. Jedes Kind schreibt für sich auf, was es in seiner Freizeit macht. Alles aus der realen Welt umkreist es grün, alles aus der virtuellen rot. Dann kommen die Freizeitaktivitäten auf eine Waage. Auf welche Seite kippt sie? Alle Waagen sind (noch) im grünen Bereich.
Als letztes schaut Jürg Schmid mit der Klasse an, welche Medien wofür geeignet sind und wofür eher nicht. Mit den Grosseltern telefoniert man, manchmal auch mit Videotelefonie. Das machen die Kinder aus Migrationsfamilen regelmässig. Die Kollegen lädt man mit einer Karte zur Geburtstagsparty ein. Und womit verschickt man das Foto aus den Ferien, auf dem man nur das Badekleid anhat? Richtig, nicht mit whatsapp, sonst kann das Foto missbraucht werden.
Wenn Jürg Schmid im Frühling wieder kommt, dann wird er mit den Schülern solche Tücken und Gefahren vertiefen. Damit sie besser auf die digitale Welt vorbereitet sind.